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Weltreise Stories "Die Rückkehr"

Zwischen den Welten

Saftiges Grün. Blauer Himmel. Tanzende Sonnenstrahlen blinzeln durch die Blätter an den Bäumen. Gemeinsam mit der Frühlingswärme umhüllt mich der zarte Duft der Rosen und lässt mich noch ein wenig dösen, während die Vögel ihre Lieder zwitschern. Ich liege auf dem Boden im Schlafsack, schaue durch die offene Tür der Laube und beobachte Fine und Willi. Schon lange sind die beiden wach und toben mit nackigen Füßen über die Wiese. Ein wohliges Gefühl von Geborgenheit und Ruhe an diesem ersten Morgen in unserem neuen Paradies. Langsam bahnt sich der Duft von frisch gekochtem Kaffee zu mir, während ich immer noch das Gefühl habe zu schweben - irgendwo zwischen den Welten. Zwischen den Schneebergen in Nepal und ....... Deutschland.

Es ist als wenn wir nie weg waren. Ein Jahr voller Träume, Abenteuer und gemeinsamer Zeit. Wo ist es hin? Irgendwie fühlt es sich nur wie ein vergangener Traum an.

Familie und Freunde fallen uns in die Arme. Freudentränen kullern. Niemand traut sich den gefürchteten Satz auszusprechen: "Wie war es? Erzähl mal." Wir sind begeistert, viele erlebten unser Jahr intensiv mit - von zu Hause am Bildschirm und lauschen nun den kleinen verrückten und spannenden Geschichten, die nicht auf der Homepage stehen. Wir sitzen hier weit ab vom Rummel der Stadt. Im süßen Gartenhäuschen meiner Schwiegermami, kuscheln wir uns eng aneinander. Ein Raum für alles. Schlafen, waschen, kochen, spielen. So kennen wir es. So war es das ganze letzte Jahr. Es ist ein wenig, als wenn unsere Reise weiter ginge... Mit nur einem Unterschied: Unsere Reserven sind so sehr geschrumpft, dass keine Zeit zum Ausruhen bleibt.

Ohne Plan landeten wir in Berlin am Flughafen. Ohne Plan kamen wir in Dresden an. Noch tiefenentspannt, mit all den positiven Eindrücken dieser Welt, gingen wir unseren Alltag an. Völlig unerwartet begegneten wir vielen freundlichen Menschen. Wir fühlen uns wohl in unserem Land. Liegt es vielleicht an unserer Ausstrahlung? Tragen wir noch die asiatische-australische Herzlichkeit und Entspanntheit in uns? Ich hoffe, wir werden sie nie verlieren.

Unser Tag beginnt meist gegen 8.00 Uhr mit einem Open-Air-Frühstück oder einer Runde Laufen. Danach gehen wir die täglichen Aufgaben an. Einkaufen, Wohnungen besichtigen, bürokratische Dinge erledigen und vor allem unsere Jobs wieder aufleben zu lassen. Mal darf der eine, mal der andere konzentriert denken - denn bis August wollen Fine und Willi noch ganztags liebevoll von uns betreut werden. Den täglichen zweistündigen Mittagsschlaf von Willi nutzen wir dann gern ausgiebig zum Arbeiten. Nachmittags ist Tobezeit und bis dann abends alle zur Ruhe gekommen sind, ist es meist halb zehn. Da bleibt kaum Zeit zum gemeinsamen Organisieren, Planen und Quatschen. Und so liegen wir wieder alle vier fast zur gleichen Zeit, im gleichen Raum, eng aneinander und erzählen uns Geschichten.

In den fast 3 Wochen in Deutschland schafften wir schon einiges. Wir unterschrieben Kita- und Schulverträge, besichtigten gefühlte 50 Wohnungen, brachten unser altes Auto wieder auf die Straße, trafen Familie und Freunde, grillten alle paar Tage, feierten Geburtstage, holten Spielzeug aus dem Möbellager, führten schon die ersten Kundengespräche, bepflanzten ein Gemüsebeet, kauften Schulranzen, Schulbücher und Zuckertüte, bekamen Willi endlich aus den Windeln, entwickelten Konzepte für Vorträge und Bücher über unsere Reise, erneuerten Versicherungen, besuchten die ersten Elternversammlungen, und und und...

Wie ihr seht, wir stehen wieder voll im Leben. Alles ist organisiert und typisch deutsch. Der Alltag hat uns wieder. Fine und Willi sind sehr glücklich, spielen mit ihren Freunden, als wären sie nie getrennt gewesen und werden hoffentlich noch lange von den Erfahrungen und Erlebnissen unserer Reise zehren.

Beruflich wird sich einiges ändern. Unser Familienleben wir sich künftig auch wirklich um die Familie drehen und wir wollen so lange es geht die erlebte Freundlichkeit und Entspanntheit in uns tragen, bewahren und weitergeben.

 

Was vorerst bleibt, wie auf der Weltreise:

Hunderte Kisten und Möbel  - im Lager

Schlafen - in Schlafsäcken

Leben - eng beieinander in einem Raum und der Natur

Auskommen - mit dem Nötigsten

Duschen - kalt im Garten oder warm bei Oma

Gemeinsame Zeit - viel